Die Fotoserie zeigt, wie sich die Nutzung der sogenannten Stadelmannwiese in der Einöde (von Pfaffstätten kommend, nach der Ortseinfahrt links) im Laufe eines Jahrhunderts gewandelt hat.

Von der Kuhweide über die Skipiste zur Pferderanch

1911

Zumindest im unteren Teil des Grundstückes sind keine Bäume, es scheint auch keinen Acker gegeben zu haben. Die Straße (L4010) gleicht eher einem heutigen, nicht asphaltierten Güterweg. Es gibt auch entlang der Straße keine Bäume. Der Steinbruch Bildmitte ist gut erkennbar.

Vor mehr als einem Jahrhundert betrieb J. Stadelmann noch eine Meierei in der Einöde und nutzte damals das Grundstück vermutlich als Kuhweide.

1918

Es wurden Bäume auf dem Grundstück und auch entlang der Straße gesetzt. Im Hingergrund rechts sieht man, wie weit hinauf Weingärten kultiviert wurden. Es sind auch einige Gebäude errichtet worden.

Die Wiese ist ein Nordhang und daher für den Weinbau kaum geeignet.

1930

Die kurz vor 1918 gepflanzten Bäume sind deutlich gewachsen, weitere Gebäude sind dazu gekommen, der Steinbruch ist teilweise verbuscht. Im unteren Teil des Grundstückes wird offensichtlich Ackerbau betrieben. Links hinten ist der Steinbruch beim ehemaligen Gasthaus Schuster deutlich zu sehen.

1941

Die Alleebäume sind groß geworden, auf des Stadelmannwiese selbst wurden der Baumbewuchs zumindest zum Teil reduziert. Vielleicht waren es Obstbäume, denen das etwas rauere Klima in der Einöde, noch dazu auf einem Nordhang, nicht so gut bekommen ist.

1960

Auch Pfaffstätten wurde vom Toni-Sailer-Skiboom erfasst. Ende der 1950er Jahre bis in die 1970er Jahre war die Stadelmannwiese eine beliebte Skipiste mit Sportlern aus der ganzen Umgebung. An schönen Wochenenden waren an die 2000 Skifahrerinnen und Skifahrer hier unterwegs. Auch der Autor dieser Zeilen hat hier seinen ersten Stemmbogen hingelegt. Aus heutiger Sicht kaum zu glauben: selbst im Sommer wurden mitunter Grasskirennen durchgeführt.

2019

In den letzten zwei, drei Jahrzehnten gab es kaum mehr ein Jahr mit genügend Schnee auf der Wiese. Und noch dazu ist eine Skipiste ohne Lift heute undenkbar. Das Grundstück wurde vom Besitzer eingezäunt wird heute als Pferderanch genutzt an der der Wanderer an friedlich grasenden Pferden vorbei ins Fledermausparadies spazieren kann.

  • Betrag: H. Furhmann

Fotos:

  • Stadelmannwiese 1911 Heimatmuseum
  • Stadelmannwiese 1918 Heimatmuseum
  • Stadelmannwiese ca. 1930 topothek (E. Brenner) Karl Libansky
  • Stadelmannwiese 1941 Heimatmuseum
  • Stadelmannwiese 1960 topothek E. Brenner) Eduard Wiesinger
  • Stadelmannwiese 2019 H. Fuhrmann