Foto:Viehhirt Weigl mit dem Gemeindestier im Jahre 1942, der war es sicher nicht!
(Heimatmuseum)

Wie die Pfaffstättner zu ihrem Namen kamen

Einst wurde ein Weintraubendieb gefasst und vom Wachter in den Gemeindekotter gesperrt. Da der eiserne Vorstecker des Kottertürls verlegt war, nahm der Wachter von einem daneben liegenden Murkerlhaufen ein Murkerl und steckte es anstelle des Eisenzapfens in das Schloss. Die Murkerl, so heißen Karotten in Pfaffstätten, waren zur Labung des Gemeindestiers gedacht, der auch alsbald antrottete und Stück für Stück auffraß. Schließlich knabberte er auch noch den murkernen Vorstecker ab, sodass das Schloss aufsprang und der Dieb entkommen konnte. Anstatt aber sein Glück zu loben, so billig davon gekommen zu sein, erzählte er die Geschichte in der ganzen Gegend herum und verpasste so den Pfaffstättnern ihren Spitznamen, den sie bis heute in Ehren tragen.

(wahrheitsgetreu neu erzählt aufgrund sicherer Quellen)

Die Geschichte konnte bis jetzt nicht zeitlich eingegrenzt werden. Vermutlich ist sie älter, als die Geschichte von den Orglern und Spritzern. Sie setzt voraus, dass der Kotter noch ebenerdig war. Der letzte in Betrieb befindliche Gemeindekotter hingegen war im Halbstock des Rathauses untergebracht – vielleicht sogar eine Vorsichtsmaßnahme aufgrund des geschilderten historischen Vorfalls.

Fotos:

  • Stierszene (Peter Artner)
    Im Gedenken an diese Geschichte findet in Pfaffstätten immer wieder der Murkerldreikampf statt, wo vor allem die Szene mit dem Stier zum Gaudium der Zuschauer realistisch nachgestellt wird.
  • Murkerlkrügelstemmen (Peter Artner)
    Die kraftraubende Disziplin des Murkerlkrügelstemmens
  • Murkerldreikampfteam (Peter Artner)
    Der Bewerb ist ein Teamsport
  • Beitrag: H.Fuhrmann

Quellen:

  • mündliche Überlieferung